Horb-Grünmettstetten (md). Der Schießsport in Grünmettstetten hat eine lange Tradition: Der Schützenverein „Hubertus“ feiert vom 22. bis 25. Juli sein 100-jähriges Bestehen. Grund genug, die wechselvolle Vereinsgeschichte in mehreren Teilen näher zu beleuchten.
15 beherzte Männer gründeten im Jahr 1905 den Schützenverein. Ein Streit anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Kriegervereins war der Grund für die Gründung.
Der damalige Grünmettstetter Pfarrer Aicher erläuterte die Hintergründe in der Pfarrchronik: „Im Sommer 1903 fand auf einer Wiese am Bittelbronner Weg das 25-jährige Jubiläum des Vereins mit Festjungfrauen statt. 28 auswärtige Vereine waren daran beteiligt. Die Festrede hielt Geometer Schetter. Groß war der Durst und zahlreich die Fahnen. Wegen der Festjungfern kam es im hiesigen Militärverein zu einer Spaltung zwischen Jungen und Alten“.
Die „Schuldigen“ waren mit den Festjungfern also schnell ausgemacht, verlangten doch die jüngeren Mitglieder des Militärvereins nach einem Schützenverein. Die Vereinsgründung erfolgte in aller Stille, denn am Sonntag vor Weihnachten 1905 erhielt Ortspfarrer Aicher von dieser Kenntnis.
Am Stephanstag warnte er die Gemeinde vor der Vereinsgründung: Erstens, weil durch das Schießen die Sonntagsruhe gestört werde. Zweitens, da der Verein viel Geld koste und drittens, weil in einem so kleinen Orte wie Grünmettstetten ein weiterer Verein den Militärverein lahm lege und Zwist in die Gemeinde trage. Ob die Befürchtungen einträfen, werde die Zukunft lehren. Jedenfalls, so Aicher, werde er die Weihe einer Fahne ablehnen, da der Verein lediglich dem Vergnügen diene.
Nichtsdestotrotz veranstaltete der Verein alle vier Wochen ein Zimmerpreisschießen. Feste wurden mit einem Schießwettbewerb verbunden, bei dem zum Teil auch die örtlichen und auswärtigen Vereine eingeladen waren. 1921 beschloss der Vorstand den Kauf von Zielscheiben und Seilen, die im Gasthaus „Pflug“ aufgebaut wurden. Von einer Erbschaft profitierte der Verein in den 30er-Jahren, fiel ihm doch ein Grundstück im Gewann „Murgental“ zu. Dort wurden in Eigenleistung Kleinkaliberschießstände und ein Schießhäuschen gebaut. Im März 1932 wurde beschlossen, auf dem Schießplatz „Im Murgental“ sechs Linden zu pflanzen.
Quelle: www.swol.de, 3.7.2005